LARGE TAPESTRY 'VENUS AUX FORGES DE VULCAN',Louis


LARGE TAPESTRY 'VENUS AUX FORGES DE VULCAN',Louis XV, with mirrored signature and date F. BOUCHER 1749 (François Boucher, 1709-1770), from the suite 'LES AMOURS DES DIEUX' from the 1750s, Manufacture de BEAUVAIS, France circa 1750/70.
H 275 cm, W 525 cm.

Provenance:

- Palais Galliera auction, Paris, 10.12.1971 (Lot No. 126).

- Palais d'Orsay auction, Paris, 12.12.1978 (Lot No. 120).

- Private collection, Monte Carlo.


With expertise from Professor G. Delmarcel, Antwerp 2011.

GROSSE TAPISSERIE 'VENUS AUX FORGES DE VULCAN', Louis XV, spiegelverkehrt sign. und dat. F. BOUCHER 1749 (François Boucher, 1709-1770), aus der Folge 'LES AMOURS DES DIEUX' aus den 1750er Jahren, Manufacture de BEAUVAIS, Frankreich um 1750/70.
Darstellung des sitzenden Vulkan, umgeben von Waffen und Rüstungen präsentierenden und schmiedenden Zyklopen, darüber schwebend Venus im Streitwagen, in idealisierter Parklandschaft. H 275 cm, B 525 cm.

Provenienz:


- Auktion Palais Galliéra, Paris, 10.12.1971 (Katalognr. 126).


- Auktion Palais d'Orsay, Paris, 12.12.1978 (Katalognr. 120).


- Privatsammlung, Monte Carlo.





Feine Tapisserie von hoher Qualität.





Die identische Tapisserie ist abgebildet in: A. Ananoff, François Boucher, Lausanne/Paris 1976; S. 51 (Abb. 1003, Nr. 351).





Mit Gutachten von Prof. G. Delmarcel, Antwerpen 2011.





F. Boucher war zwischen 1736 bis zu seinem Tod im Jahre 1770 'Cartonnier en titre' der Manufacture Beauvais. Das hier angebotene Sujet wurde zwischen 1752 und 1772 16 Mal gefertigt, darunter 5 Exemplare für König Louis XV. Die Folge 'Les Amours des Dieux' enthielt 9 Entwurfszeichnungen von F. Boucher und sind im Inventar der Manufacture Beauvais im Jahre 1754 notiert. Die hier angebotene Tapisserie muss als 'composition élargie' bezeichnet werden und ist nur noch in zwei Exemplaren bekannt; die eine Tapisserie ist Bestand der Sammlungen des Mobilier National in Paris, die andere ist Bestand des County Museums in Los Angeles - beide ebenfalls signiert und dat. F. Boucher 1749.





In erbitterter Konkurrenz mit der Manufacture des Gobelins gelang es der Manufacture de Beauvais 1740-1790, hervorragende Tapisserien von höchster Qualität zu fertigen. Unter der Leitung von J.B. Oudry und N. Besnier erhielt die Manufaktur wichtige Aufträge zur Herstellung von Serien: 'Histoire de Don Quichotte', 'Métamorphoses', 'Fêtes de village', 'Histoire de Psyché' und 'Amours des Dieux'. Dank der Zusammenarbeit mit dem 'Peintre du Roi' F. Boucher konnte die Manufaktur immense Erfolge erzielen. F. Boucher hatte interessanterweise bereits bei einer Folge der 'Amours des Dieux' der Manufacture des Gobelins mitgearbeitet, für die verschiedene Maler wie C. von Loo oder P. Vien die zeichnerischen Vorlagen geliefert hatten. Wenn man die beiden Ausführungen vergleicht, fällt vor allem F. Bouchers 'souplesse' der Darstellung auf, die perfekt den Nerv der damaligen Zeit trifft - im Gegensatz zur stark dramatisierten, statischen Umsetzung von P. Vien.





F. Boucher erhielt den ersten Zeichenunterricht von seinem Vater, der ein Pariser Stickmusterzeichner und Kupferstecher war. Später absolvierte Boucher eine Lehre beim berühmten François Le Moyne, dem Schöpfer des meisterhaften Deckenschmuckes im Schloss von Versailles. Danach trat Boucher als Gehilfe in die Werkstatt des Kupferstechers Jean-Franc Cars ein, wo er allerdings nur Kopfleisten für Druckschriften und Kartuschen mit Sinnbildern fertigte. 1721 schuf er seine ersten Originalentwürfe für die 'Histoire de France' von Daniel, darauf folgten Radierungen nach Watteau, der den jungen Künstler wohl am stärksten beeinflusste. Nach mehreren Studienaufenthalten in Rom und Venedig kehrte Boucher nach Paris zurück, wo er bald zu Ruhm und Wohlstand kam, da es ihm gelungen war, berühmte Persönlichkeiten aus der Finanz-, Mode- und Musikwelt als Kunden zu gewinnen. Ab 1731 kletterte Boucher die Karriereleiter der Pariser Akademie hoch, wurde 'agréé', Mitglied, 'adjoint professeur', Professor, 'adjoint à recteur' und schliesslich 1761 zum Rektor, 1765 gar zum Direktor der Akademie ernannt. 1765 wurde Boucher zum 'peintre du Roi' ernannt und musste die Leitung der Gobelin-Manufaktur abtreten. Eines von Bouchers berühmtesten Modellen für seine Malerei war Madame de Pompadour, die Mätresse von König Louis XV. F. Bouchers Schaffenskraft war äusserst ungewöhnlich. Er fertigte, gemäss seinen eigenen Angaben, 10 000 Zeichnungen, unzählige Gemälde und Entwürfe.





Diese Darstellung stammt aus der Folge 'Les Amours des Dieux'. Sie beruht sich auf die Aeneis in der Vegil berichtet, dass Venus Vulkan darum bat für ihren Sohn Aeneas eine neue Rüstung und Waffen zu schmieden, damit er im Kampf gegen die Latiner geschützt sei. Vulkan, von der Schönheit der Venus bezaubert und vom Liebespfeil des Amors getroffen, erfüllt ihr den Wunsch noch in der gleichen Nacht.





Lit.: J. Badin, La Manufacture Royale de Beauvais, Paris 1985. M. Fenailles, Etat général des tapisseries de la Manufacture des Gobelins depuis son origine jusqu'à nos jours, 1600-1900, Paris 1904-07. E.A. Standen, European Post-Medieval Tapestries and Related Hangings in The Metropolitan Museum of Art, New York 1985; II, S. 536-539. Ibid. Boucher et l'art de la tapisserie, Ausstellungskatalog François Boucher 1703-1770, New York/Detroit/Paris 1986; S. 328-348.


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